Unerfüllter Kinderwunsch

Wie lange ist ein Kinderwunsch „normal“ und wann sollte ich ins Kinderwunschzentrum gehen?

Eine Familie mit Kindern ist für viele Paare ein Herzenswunsch. Dennoch bleibt etwa jedes siebte Paar in Deutschland ungewollt kinderlos. Wenn nach zwölf Monaten regelmäßigen, ungeschützten Geschlechtsverkehrs keine Schwangerschaft eintritt, spricht man von einem unerfüllten Kinderwunsch (Primäre Sterilität).

Die meisten Paare setzen sich vor der Entscheidung für ein Kind kaum mit ihrer eigenen Fruchtbarkeit auseinander. Sie gehen davon aus, dass eine Schwangerschaft ganz natürlich und ohne größere Schwierigkeiten eintritt. Dank moderner Verhütungsmethoden erfolgt die Familienplanung heute meist sehr bewusst – sobald die Verhütung abgesetzt wird, erwarten viele, dass sich der Kinderwunsch zeitnah erfüllt. Bleibt die ersehnte Schwangerschaft jedoch aus, kann das schnell zu Unsicherheit und emotionaler Belastung führen.

So individuell eine Beziehung ist, so vielfältig sind auch die Ursachen bei unerfülltem Kinderwunsch. Der Grund für eine nicht eintretende Schwangerschaft liegt zu etwa 30% bei der Frau und genauso häufig beim Mann. Eine Ursache kann am Alter des Paares liegen. Viele Paare entscheiden sich heute erst später eine Familie zu gründen. Frauen, die jünger als 35 sind, werden mit einer Wahrscheinlichkeit von 80-85% innerhalb von 12 Monaten schwanger. Ab dem 35.Lebensjahr nimmt die natürliche Fruchtbarkeit einer Frau merklich ab. Der Mann produziert sein ganzes Leben lang Spermien. Im Laufe der Zeit nimmt der Anteil der schnell beweglichen Spermien ab und es kann zu Veränderungen der Spermienfunktion kommen. Aus diesem Grunde raten wir oft zu einem Termin für ein Spermiogramm, also eine Untersuchung der Spermaqualität sowie der Fruchtbarkeit beim Mann, sofern dieses noch nicht vorliegt.

Bei circa 30 Prozent der betroffenen Paare mit unerfülltem Kinderwunsch kann es auch an beiden Partnern liegen, in fünf bis zehn Prozent lässt sich keine erkennbare Ursache finden (idiopathische Sterilität). Unerfüllter Kinderwunsch ist also ein Problem, das beide Partner in gleichem Maße betrifft. Deshalb ist es sinnvoll, dass die Suche nach den Ursachen und die Behandlung der Kinderlosigkeit stets bei beiden erfolgt.

Sollte sich nach einem Jahr ungeschütztem Geschlechtsverkehr keine Schwangerschaft einstellen, empfehlen wir eine Diagnostik in unserem Kinderwunschzentrum. Paare ab 35 Jahren sollten bereits nach sechs Monaten ärztlichen Rat einholen. Im Kinderwunschzentrum Hafencity klären wir in einem ersten persönlichen Gespräch mögliche Ursachen und besprechen individuelle diagnostische und therapeutische Optionen, um Ihnen auf dem Weg zum Wunschkind bestmöglich zu helfen.

Was könnte die Ursache sein?

Probleme, die die Fruchtbarkeit betreffen, sind keine Frauensache allein. Ein Blick in die Statistik zeigt, dass Frauen und Männer mit unerfülltem Kinderwunsch gleichermaßen von eingeschränkter Fruchtbarkeit betroffen sind. Die Ursachen verteilen sich jeweils auf Mann und Frau. Bei circa 30 Prozent der betroffenen Paare kann es auch an beiden Partnern liegen, in fünf bis zehn Prozent lässt sich keine erkennbare Ursache finden. Unerfüllter Kinderwunsch ist also ein Problem, das beide Partner in gleichem Maße betrifft. Deshalb ist es sinnvoll, dass die Suche nach den Ursachen und die Behandlung der Kinderlosigkeit stets bei beiden erfolgt.

Der richtige Zeitpunkt für Geschlechtsverkehr spielt eine entscheidende Rolle bei der Erfüllung des Kinderwunsches. Während Spermien mehrere Tage im weiblichen Körper überleben können, ist die Eizelle nach dem Eisprung nur etwa 12 bis maximal 24 Stunden befruchtungsfähig. Daher sind die fruchtbarsten Tage die zwei Tage vor dem Eisprung – in diesem Zeitraum sind die Chancen auf eine Befruchtung am höchsten.

Der Eisprung findet typischerweise in der Mitte des Menstruationszyklus statt, kann jedoch individuell variieren – sowohl von Frau zu Frau als auch von Zyklus zu Zyklus. Um den eigenen Eisprung besser einzuschätzen, gibt es verschiedene Methoden:

  • Zervixschleim-Beobachtung: Viele Frauen bemerken in den Tagen um den Eisprung eine Veränderung ihres Zervixschleims. Er wird klar, dehnbar und ähnelt in seiner Konsistenz rohem Eiweiß – ein Zeichen für hohe Fruchtbarkeit.
  • Ovulationstests: Diese Tests messen die Konzentration des luteinisierenden Hormons (LH) im Urin, das vor dem Eisprung ansteigt. Ein positives Testergebnis signalisiert, dass der Eisprung innerhalb der nächsten 24 (bis 36) Stunden stattfinden wird.
  • Zyklus-Tracking: Frauen mit einem regelmäßigen Zyklus können mithilfe von Zyklus-Apps oder Temperaturmessungen ihre fruchtbaren Tage besser bestimmen.


Durch eine bewusste Beobachtung des Zyklus können die fruchtbaren Tage eingegrenzt und somit der optimale Zeitpunkt für den Geschlechtsverkehr identifiziert werden, um die Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen.

Je genauer die Ursache der Kinderlosigkeit geklärt ist, desto besser kann man sie behandeln. Die verschiedenen → Untersuchungen und → Therapiemöglichkeiten erlauben es, in der modernen Kinderwunschmedizin viele Paare erfolgreich zu behandeln. Die Behandlung der ungewollten Kinderlosigkeit sollte in jedem Fall durch ein erfahrenes und empathisches Team aus interdisziplinär arbeitenden Expertinnen und Experten durchgeführt werden. In unserem Kinderwunschzentrum Hafencity in Hamburg arbeiten deshalb verschiedene Spezialistinnen und Spezialisten Hand in Hand, um den Kinderwunsch Wirklichkeit werden zu lassen. Das gesamte Team hat eine langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der gynäkologischen Endokrinologie und Reproduktionsmedizin. Unser Anspruch ist es, auf die sehr unterschiedlichen Situationen jedes einzelnen Paares einzugehen und individuell zu beraten. In unserem breit aufgestellten Netzwerk stehen Ihnen neben dem Kinderwunschteam auch  Spezialisten zu psychischen, urologischen und ernährungsmedizinischen Aspekten zur Mitbetreuung zur Verfügung.

Diese These ist zumindest sehr unwahrscheinlich. Medizinisch gibt es keinerlei Indikation dafür, dass eine Schwangerschaft allein deshalb ausbleiben kann, weil ein Paar sich ein Kind „zu sehr wünscht“ oder sich unter Druck setzt. Erfahrungsberichte zeigen jedoch, dass äußere Faktoren wie (beruflicher) Stress die Spermaqualität reduzieren kann. Die Ursache liegt somit dann aber nicht im selbstgestellten Erfolgsdruck, sondern an externen Faktoren.

Eine Überweisung der Frauenärztin oder dem Frauenarzt ist nicht grundsätzlich notwendig. Als zusätzliche Begründungsunterlage oder zur Erstellung eines Kostenübernahmeplanes für die Krankenkasse kann diese Überweisung jedoch hilfreich sein. Idealerwiese steht auf der Überweisung der Vermerk „Unerfüllter Kinderwunsch“ oder „Überweisung an Reproduktionsmedizin“. Nicht jede Behandlung und insbesondere nicht jede Behandlungsdauer wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Es ist aber jederzeit möglich in einer private Abrechnungsform zu wechseln und die Behandlung somit zu spezialisieren und über die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen hinaus als Selbstzahler fortzuführen.

Auch jenseits des 40. Lebensjahres ist es grundsätzlich möglich, den Wunsch nach einem eigenen Kind zu verwirklichen. Allerdings nimmt die natürliche Fruchtbarkeit mit zunehmendem Alter deutlich ab, wodurch die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Schwangerschaft deutlich geringer ist als bei jüngeren Frauen.
Ein Beratungsgespräch in unserem spezialisierten Kinderwunschzentrum Hafencity in Hamburg kann Aufschluss darüber geben, welche Methoden erfolgversprechend sind und welche medizinischen Voraussetzungen für eine Schwangerschaft gegeben sein müssen. Dabei werden verschiedene Faktoren wie die Eizellqualität, der Hormonstatus und mögliche Vorerkrankungen berücksichtigt.
Frauen über 40, die sich ihren Kinderwunsch erfüllen möchten, sollten sich daher frühzeitig beraten lassen, um realistische Chancen abzuwägen und die bestmögliche Unterstützung/ Therapie auf dem Weg zur Schwangerschaft zu erhalten.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Kinderwunschbehandlung in der Regel bis zum vollendeten 40. Lebensjahr der Frau. Nach diesem Zeitpunkt entfällt der Anspruch auf eine finanzielle Unterstützung. Daher ist es besonders wichtig, sich frühzeitig über die individuellen Chancen und möglichen Behandlungsoptionen zu informieren. Kommt der Gedanke eines Kinderwunsches nach Vollendung des 40. Lebensjahres auf, ist eine privatärztliche Behandlung über das 40. Lebensjahr hinaus jederzeit möglich.

Wenn die Wechseljahre bereits vor dem 40. Lebensjahr einsetzen, kann das für Frauen mit Kinderwunsch eine große Herausforderung darstellen. Diese sogenannte vorzeitige Ovarialinsuffizienz (POI) führt dazu, dass die Funktion der Eierstöcke frühzeitig nachlässt – oft trotz fortbestehender hormoneller Signale der Hypophyse. Die Ursachen sind vielfältig und können unter anderem genetische Faktoren, Autoimmunerkrankungen oder vorausgegangene medizinische Behandlungen wie Chemotherapien oder Strahlentherapien umfassen. In vielen Fällen bleibt die genaue Ursache jedoch ungeklärt.

Da die Fruchtbarkeit durch vorzeitige Wechseljahre stark beeinträchtigt wird, ist es entscheidend, Warnsignale frühzeitig zu erkennen. Mögliche Symptome sind:

  • Unregelmäßige, in der Regel verkürzte oder ausbleibende Menstruationszyklen
  • Hitzewallungen und Schlafstörungen
  • Stimmungsschwankungen oder depressive Verstimmungen
  • Trockene Schleimhäute

Sollten Sie eine oder mehrere dieser Anzeichen bemerken, ist es ratsam, zeitnah einen Termin zur Überprüfung der Fruchtbarkeit zu vereinbaren.

Auch wenn eine spontane Schwangerschaft mit vorzeitigen Wechseljahren unwahrscheinlicher ist, gibt es dennoch medizinische Optionen, die den Kinderwunsch erfüllen können. In einigen Fällen lassen sich mit einer Hormontherapie verbleibende Eizellen zur Reifung anregen. Falls keine eigenen Eizellen mehr zur Verfügung stehen, kann eine Eizellspende eine Möglichkeit sein – dies ist jedoch in Deutschland gesetzlich nicht erlaubt und muss im Ausland Erfolgen. Falls bereits vor den Wechseljahren Eizellen kryokonserviert wurden, können diese für eine künstliche Befruchtung genutzt werden.

Fazit: Vorzeitige Wechseljahre bedeuten nicht zwangsläufig das Ende des Kinderwunsches. Mit einer frühzeitigen Diagnose und gezielter medizinischer Unterstützung kann in manchen Fällen noch eine Schwangerschaft erreicht werden.

Die Kosten für das Erstgespräch im Kinderwunschzentrum werden in der Regel vollständig von der Krankenkasse übernommen, egal ob gesetzlich oder privat. Wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen.

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